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1. Preis – Beethovenquartier, Dormagen

November 2017

Kooperatives städtebauliches Wettbewerbsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung.
WGF in Zusammenarbeit mit Trojan + Trojan, Architekten + Städtebauer, Darmstadt.

 

Entwurfskonzept und baulich-räumliche Struktur

Das Beethovenquartier, ein von allen Seiten durch bestehende Park- und Grünanlagen eingerahmtes „Urbanes Gartenstadtquartier“, hebt sich mit seiner spezifischen Raum- und Baustruktur deutlich von der weitgehend heterogenen Umgebung ab. Es hat eine „elastische“ Baustruktur, die aufgrund ihrer offenen, jedoch raumbildenden Bauweise ein hohes Maß an Durchgrünung erlaubt und sich mit Raum- und Blickbezügen zwischen den Baufeldern und zu den angrenzenden Parkanlagen öffnet.

Beidseits der Beethovenstraße entstehen zwei eigenständige Nachbarschaften mit jeweils adressengebenden Quartiersplätzen. Bindeglied und Schwerpunkt des neuen Quartiers ist der Beethovenplatz an gleichnamiger Straße, auf den sich alle wesentlichen Gemeinschaftseinrichtungen konzentrieren. Von diesem zentralen Ort ausgehend sind die beiden Nachbarschaftsplätze über kurze Wohnstraßen erreichbar. Alle drei Platzräume liegen im Schnittpunkt von Nord-Süd- und Ost-West-gerichteten Wegeverbindungen, die das Beethovenquartier mit den angrenzenden Park- und Grünflächen wie auch den umgebenden öffentlichen Einrichtungen und Baufeldern vernetzen.

 

Öffentlicher Raum, Erschließung, ruhender Verkehr

Der öffentliche Raum zeichnet sich neben seiner Erschließungsfunktion durch drei markante, orientierungswirksame Platzräume mit Zuordnung frequentierter Nutzungen sowie Verweil- und Aufenthaltsmöglichkeiten, Besucherparkplätzen und einem durchgehenden, vernetzenden Wegesystem aus, das auch die umgebende Parklandschaft einbindet.

Alle Baufelder werden von gemeinschaftlichen Sammelgaragen unterfangen, wobei alle Baufelder so dimensioniert sind, dass trotz Unterbauung für Tiefgaragen und Kellerräume ausreichend erdschlüssige Pflanzflächen für großkronige Bäume verbleiben und eine durchgehende gärtnerische Anlage und Gestaltung der Innenhofbereiche möglich ist. Mit den unterirdischen Sammelgaragen und Besucherstellplätzen entlang der öffentlichen Räume wird der geforderte Stellplatzbedarf erfüllt.

 

Parkanlagen und Grünzüge

Das Passepartout, welches die Grünflächen um das Beethovenquartier bilden, wird behutsam optimiert, der Charakter der verschiedenen Bereich gestärkt. Die freien und spielerischen Formen der Wege werden auf Basis der vorhandenen Verbindungen mit dem Baugebiet verwoben.

Die West- und Nordseite mit ihren teils exotischen Baumarten wird als Parkanlage weiterentwickelt, großzügige offene Rasenflächen werden durch den Baumbestand überstellt.

Die Ostseite bildet mit Spiel- und Sportzonen das funktionalere Gegenstück, welches durch eher naturnahes Grün charakterisiert ist. Der Baumbestand wird ausgelichtet und der Unterwuchs bis auf einzelne Inseln und Randbereiche entfernt, so dass klare Blickbeziehungen und offene Räume geschaffen werden. Der Spielplatz wird in seiner Lage erhalten und erweitert. Die Spielgeräte werden in Teilen verlagert, so dass eine klare Zonierung zwischen Kleinkind- und Bewegungs-/Abenteuerspielen entsteht. Entlang der Nord-Süd-Wegeachse werden zusätzlich Sportangebote bzw. -geräte geschaffen.

 

Fazit

Insgesamt soll das Beethovenquartier mit seinen spezifisch baulich-räumlichen und landschaftsbezogenen Eigenarten, einer zeitgemäßen Architektursprache sowie den ökologisch-städtebaulichen Potentialen eine spezifische Identität entwickeln und für Dormagen zu einer markanten, besonderen Adresse werden.