ISEK + VU Bad Reichehall

ISEK + VU Bad Reichenhall

Die Stadt Bad Reichenhall verfügt als traditioneller Kurort über eine Vielzahl an Park- und Kuranlagen. Die Parkanlagen erfüllen sowohl Funktionen im Kurbetrieb als auch für die Bevölkerung als Naherholungsbereiche. Die Anforderungen beider Nutzergruppen wandeln sich im Laufe der Zeit, sodass die Nutzbarkeit der Parkanlagen immer an aktuellen Anforderungen anzupassen ist.

Der Freiraum einer Stadt bestimmt maßgeblich deren Lebensqualität. Öffentlich nutzbare und zugängliche Freiräume in der Stadt sowie die unmittelbar angrenzende Landschaft bieten Freizeit- und Erholungsangebote und leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität sowie zu einem angenehmen Stadtklima. Voraussetzung dafür ist eine gute Erreichbarkeit der Freiräume und der Landschaft aus den Wohnquartieren sowie eine entsprechende Ausstattung. Die hochwertigen Schutzgebiete an den Rändern des Kernstadtgebiets verdeutlichen die besondere Lage der Stadt in einem hochwertigen Landschaftsraum. Die Saalach mit ihren Auwäldern, das Kirchholz und die landwirtschaftlich genutzten Flächen des Naturraums gelten diesbezüglich als Schwerpunktgebiet des Arten- und Biotopschutzes.

ISEK + VU Bad Reichenhall

Projektfakten

Auftraggeber: Stadt Bad Reichenhall

Planungspartner: SCHIRMER Architekten + Stadtplaner GmbH, Würzburg; CIMA Beratung + Management GmbH, Mümchen; PLSV Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr GmbH, München

Fläche: ISEK-Bereich – ca. 333 ha
VU-Bereich – ca. 95 ha

Zeitraum: 2022 – 2024

Innerhalb des Fachblicks Freiraum und Stadtklima wurden vielfältige Aspekte in einer umfassenden Analyse betrachtet und anschließend in ein Konzept mit konkreten Maßnahmen überführt.

Aufgrund der Geschichte als Kurort ist ein Großteil der öffentlichen Erholungsflä­chen, Grünanlagen und Parks historische Kurgärten. Daneben gibt es wenige grö­ßere öffentliche Grünanlagen. Für diese Bereiche galt es, zukunftsfähige Lösungen zur Gestaltung und Nutzung, auch unter dem Aspekt des Klimawandels, zu finden.

Hierzu wurde zum einen der Baum­bestand auf dessen Zukunftsfähigkeit untersucht und bewertet. Zum anderen wurden die Aspekte Starkregen und Hitze intensiv betrachtet.

Um Aussagen über die Gefahren bei immer häufiger vorkommenden Starkregenereignissen treffen zu können, wurde auf Grundlage des Sturzflutrisikomanagement der Stadt Blue Spots definiert, an denen bei lokalen Starkregenereignissen, die sich statistisch alle 100 Jahre ereignen, besonders hohe Fließtiefen auftreten.

Um kritische Quartiere aufgrund zu erwartender steigender Hitzebelastung identifizieren zu können, wurden Bereiche mit ähnlicher Flächennutzung und Art der Bebauung, sowie mit ähnlichem Mikro­klima zu einem sogenannten Klimatop zusammengefasst. Für diese Klimatope wurden jeweils geeignete Maßnahmen zur Klimaanpassung definiert.

Um die Hitzebelastung im Stadtgebiet darzustellen, wurden ergänzend die Schutzgutkarten Klima/Luft des LfU Bayern ausgewertet. Vor allem die Nacht­situation zeigt eindrücklich, wie sich die Hitzebelastung in Zukunft verschärfen wird, sofern keine Maßnahmen zur Klima­anpassung ergriffen werden.

Die Betrachtung des Stadtgebiets erfolgte im Rahmen des ISEKs auf zwei Ebenen. Neben der Betrachtung der Kernstadt wurde die Innenstadt als VU-Bereich intensiv untersucht.

Für beide Betrachtungsebenen wurden Entwicklungsleitlinien, Ziele und ein Leit­bild definiert sowie Maßnahmen entwi­ckelt. Für das VU-Gebiet wurde zusätzlich ein städtebauliches Rahmenkonzept erstellt.

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