Januar 2020
An sonnigen Wintertagen entfaltet die Teichkette der Krugsweiher eine besondere Schönheit: wenn die Wasserflächen der Teiche gefrieren, aus dem Eis Rohrkolben- und Schilfröhrichte aufragen und die flache Wintersonne alles in ein warmes Licht taucht. Dementsprechend ist der Landschaftsraum im Gauchsbachtal westlich von Feucht ein beliebter Ort für einen Winterspaziergang.
Was viele Bürger nicht wissen: Naturnähe und Schönheit der Krugsweiher sind auf ökologische Ausgleichsmaßnahmen zurückzuführen, die – vom Büro WGF geplant – vor rund 15 Jahren dort durchgeführt wurden.
Die Krugsweiher, eine Gruppe von acht Fischteichen, wurden früher intensiv für Karpfenzucht genutzt. Als ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Neubau der ICE-Strecke Nürnberg – Ingolstadt fand durch die Deutsche Bahn eine naturnahe Umgestaltung der Teichkette statt: im Jahr 2006 wurden die Teiche zunächst abgelassen, Faulschlamm abgetragen, Uferverbauungen sowie Zäune und Hütten der früheren Pächter abgebaut. Dann wurden die Teiche teilweise neu profiliert, die Teichmönche sowie die Wasserzu- und -ableitungen grundlegend erneuert und die Teiche wieder eingestaut. Im Anschluss wurde eine naturverträgliche, schonende Bewirtschaftung mit verringerter Dichte des Fischbesatzes und Verzicht auf Zufütterung etabliert; in einzelnen Teichen wurde zur Förderung von Amphibien und Libellen auf den Besatz mit Fischen ganz verzichtet; die Pflege der Teiche angepasst.
Seitdem sind breite Röhrichtsäume an den Ufern aufgewachsen und haben sich die Teiche zum Lebensraum für eine reichhaltige Fauna entwickelt: vom Markt Feucht aufgestellte Infotafeln zeigen dort verbreitete, selten gewordene Sumpf- und Wasserpflanzen und berichten von Vorkommen von sechs Amphibien- und 20 Libellenarten sowie von zahlreichen Wasservögeln.
Im Frühjahr 2019 wurde die Umgestaltung der Krugsweiher vom Bayerischen Landesamt für Umwelt anlässlich einer Fachtagung in Augsburg als Musterbeispiel einer gelungen Ausgleichsmaßnahme dargestellt.
