Eine Herausforderung stellten die statischen Gegebenheiten des Parkhauses aus dem Jahr 1979 dar. Um die nötigen Gewichtsreserven aufzustocken, mussten rund 700 Tonnen Gartenmannbelag abgetragen und entsorgt werden. Die Baumbepflanzung konnte ausschließlich an Stellen mit stabilisierenden Unterzügen vorgenommen werden.
Zudem konnten aufgrund der ungewöhnlichen Baustellenhöhe die Baumaterialien nur mittels Baukran auf die 9. und 10. Ebene des Parkhauses angeliefert werden.
Das Betreuungsangebot ist für maximal 86 Kinder ausgelegt, aufgeteilt in zwei altersgemischte Kindergartengruppen im Alter von 3 bis 6 Jahren mit je 25 Kindern, und für drei Krippengruppen mit je 12 Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren.
Die großzügige Spiel- und Gartenlandschaft versammelt eine buntes Spektrum von Spielgeräten, wie Klettergerüste und -wand, Musikinstrumente, Schaukel, Sandkästen, Rutsche und sogar einen kleinen Bolzplatz.
In der grünen Parkhausdachoase mit Rasenflächen, Pflanzen und bis zu vier Meter hohen, schattenspendenden Bäumen können sich die Kinder ohne jegliche Störung der Umgebung ungehindert austoben.
Eine knapp drei Meter hohe Mauer des ehemaligen Parkdecks schirmt das Areal hoch oben auf dem Dach ab. Fangnetze bieten zusätzlichen Schutz gegen herunterfliegende Spielbälle. Eine Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr ist aufgrund der Höhenlage kaum vorhanden. Erschlossen wird die Kindertagesstätte u.a. durch einen Aufzug, der von der Straße direkt zur Eingangstür führt und zugleich im Notfall als Feuerwehraufzug dient.
Mit der ungewöhnlichen Idee, eine Kindertagesstätte auf einem nicht genutzten Oberdeck eines Parkhauses in der Nürnberger Südstadt zu errichten, stieß der Bauherr bei den zuständigen Beteiligten zunächst auf Skepsis. Doch jeder, der den möglichen Bauort auf dem Dach betrat, war von dieser Vision sofort überzeugt. Und so entstand nach einer kurzen Planungsphase und einer 9-monatigen Bauzeit, mit 16,70 Meter über Straßenniveau eine ungewöhnliche Kindertagesstätte.