Auf den Flächen des 1. Bauabschnittes entstand das Testzentrum des Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) mit Testhalle, Testfläche und Teststrecke.
Die Testfläche auf dem Hof ist auf die Befahrbarkeit von Lastzügen und Sattelschleppern und Andienung an die Testhalle mit Laderampe ausgerichtet. Sie liegt 1,2 m unter der Laderampe. Die Teststrecke weist in der Geraden eine Gesamtlänge von 100 m mit Wendemöglichkeit vor. Auf der Hoffläche können die LKW frei rangieren sowie die Laderampe längsseits und rückwärts an der Westseite der Testhalle anfahren. Über die Zufahrt an der Südwestseite der Testhalle und Hoffläche ist ein direkter Zugang von der Straße auf das Testgelände gegeben. Eine Rundfahrt von der Testhalle über den Hof auf die Anlieferzone und wieder in die Testhalle ist möglich, somit kann die Testhalle mehrfach durchfahren werden.
Die im Osten an die Hoffläche angegliederte Teststrecke für PKW verläuft von Süd nach Nord, beginnend mit einer 100 m langen Geraden und führt über die nördlich gelegene Wendeschleife durch das waldartige Grundstück zurück auf die Testfläche. Eine baumfreie Zone liegt in direkter Verlängerung der Geraden und ermöglicht einen erweiterten Bremsraum auf unbefestigtem Untergrund. Die Freiflächen um das Testgelände wurden aus Sicherheitsgründen umfriedet, da unteranderem unbenannte Fahrzeuge getestet werden.
Im Westen wird das Grundstück vom Nordostring aus mit einer Vorzone zum Anlieferbereich nord- und südseitig erschlossen. Die Lage der Testhalle und die für den BA 2 geplanten Baulinien der Büro- und Forschungsgebäude schließen das Testgelände nach Westen zur Straße ab. Dadurch ergibt sich ein von der Öffentlichkeit geschützter Raum für das Testgelände hinter der Testhalle.
Das Gestaltungskonzept orientiert sich an der unterschiedlichen Nutzung der Forschungsanstalt und dem zweistufigen Bauablauf. Die Rampe und die Referenzfläche auf dem Hof werden in Ortbeton gefertigt, die restlichen Flächen sind in Asphaltfeinbeton geplant. Somit können die unterschiedlichen Nutzungszonen voneinander getrennt und unterschieden werden.
Flächenbegrünungen beschränken sich auf die unbefestigten Abstandsflächen mit Rasenansaat und eine einfache Beetpflanzung zwischen dem Testgelände und der Beobachtungsfläche, sowie nördlich der Rampe. Entlang der Ringstraße schließt eine Baumreihe das Grundstück ab.
Der Standort des 2.Bauabschnittes ist durch vormalige Nutzungen und eine daran anschließende jahrzehntelange Stagnation geprägt. Da sich der Neubaustandort im Wesentlichen auf die südliche Brache im Anschluss an den ersten Bauabschnitt beschränkt, kann das anschließende Waldstück in Teilen erhalten werden. Die in einer qualitativen Bestandsaufnahme festgestellten, wertvollen Einzelbäume werden dabei nach Möglichkeit als Ensembles identifiziert, die den Baukörper in pittoresken Gruppen umrahmen, um sich in seinen Fassaden zu spiegeln.
Die Außenraumgestaltung nimmt die fließende Form der Waldränder und des Neubaus auf. Damit wird der Neubau in einem großzügigen Umfeld aus Buchen- und Eichengruppen weitgehend freigestellt und präsentiert sich ungestört zum öffentlichen Straßenraum. Um wertvolle Baumgruppen und Solitärbäume erhalten zu können, reagiert die innere Erschließungsstruktur mit einem entsprechend angepassten Verlauf.
Im Patio nehmen Bodenwellen das bewegte Relief des Außenraumes auf. Auf den daraus entstehenden überhöhten Abschnitten mit entsprechenden Substratstärken werden einige Solitärbäume gruppiert, die das Grün von außen in den Kernbereich tragen.
Die Grundstückszufahrt zu den Parkplätzen und zum Wirtschaftshof bindet nördlich der Lichtung, die für den Erweiterungsbau reserviert ist, an die Straße „Nordostpark“ an. Nebenanlagen, wie Müll- und Wertstofflager oder Fahrradstellplätze werden in Leichtbauten an der Zufahrt auf der Rückseite des Gebäudes untergebracht.
Das Gebäude einschließlich sicherheitsrelevanter Außenräume wurde wie bereits der erste Bauabschnitt mit einem Zaun gesichert. Als Geste zum öffentlichen Raum wird der Zaun von der Grundstücksgrenze abgerückt und von Grünelementen begleitet.
Das Regenwasser aller Versiegelungsflächen wird – wie generell im Nordostpark – auf dem Grundstück versickert.
Der ausgeprägte Baumbestand wird als transparenter und naturnaher Rahmen für das kristalline Gebäude soweit wie möglich erhalten. Damit erübrigt sich ein eigenständiges Pflanzkonzept. Die übrigen Vegetationsflächen erhalten nach dem Charakter der kultivierten Waldwiese eine Rasenansaat, lediglich das dicht an der Straße gelegene Vorgelege und ausgewählte Teilflächen, wie der Patio, werden mit Akzentpflanzungen hervorgehoben.